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Cluzel: "Ich bleibe für 2015 bei MV"

Tuesday, 23 September 2014 09:46 GMT

Der Franzose hofft nun den Vize-Titel in der WSS sicherstellen zu können.

Nachdem er in einem anstrengenden und hart umkämpften Rennen nichts unversucht lies, um seine Titelchance aufrecht zu halten, musste Jules Cluzel (MV Agusta Reparto Corse) schliesslich doch das Handtuch werfen, als er beim Versuch den Spitzenreiter des Rennens, Florian Marino, in der letzten Kurve zu überholen, einen Sturz bei niedriger Geschwindigkeit nicht mehr verhindern konnte.

Für die letzten zwei Rennen der Saison 2014 in Magny-Cours und Losail hat sich der Franzose vorgenommen, mit zwei starken Leistungen zumindest Rang zwei in der Meisterschaft zu erobern, bevor er sich seiner Zukunft erneut mit MV Agusta widmet.

Beim letzten Mal warst Du der einzige Fahrer, der Michael van der Mark den Titel noch wegschnappen hätte können. Du hast gegen ihn und Florian Marino um den Tagessieg gekämpft, aber alle Anstrengungen waren umsonst, nachdem Du gestürzt bist. Wie beurteilst Du im Nachhinein Dein Rennen in Jerez?

“Insgesamt betrachtet war es ein sehr, sehr schwieriges Rennen. Ich hatte während des Rennens viele Probleme und schon deshalb kann ich zufrieden, überhaupt um den Sieg gekämpft zu haben, und ich war nahe dran Michael’s Titelgewinn zu verhindern. Ich hatte nur eines zu tun und das war das Rennen zu gewinnen. Leider konnte ich das nicht vollenden, da ich in der letzten Kurve über das Vorderrad ausgerutscht bin. Ich bin enttäuscht, denn ich hatte gehofft, mein Vorhaben erfolgreich abzuschliessen. Andererseits bin ich immer noch glücklich, weil ich denke jetzt schon an nächstes Jahr, obwohl ich zuvor diese Meisterschaft als Zweiter beenden möchte. Ich weiss wir sind konkurrenzfähig und, dass wir ein paar Probleme beheben müssen, die wir haben.”

Was waren die Probleme, die Du während des Wochenendes mit dem Motorrad hattest?
“Auf der Bremse vermisste ich während des Runterschaltens mehr Stabilität. Das erklärt auch, warum ich nicht konstant war. Wir mühen uns schon seit Beginn des Jahres mit diesen Schwierigkeiten ab. Wir sind auch in der Lage es mehr oder weniger zu lösen, es hängt allerdings von der jeweiligen Strecke ab, aber wir brauchen noch etwas mehr Zeit, um eine richtige Lösung zu finden.”

Glaubst Du, Du hast Dich weniger wohl auf dem Motorrad gefühlt, als Deine Konkurrenten van der Mark und Marino?

“Mit Sicherheit! Ich habe viel Zeit verloren und mit dem Speed, den ich drauf hatte, wenn nicht diese Probleme gewesen wären, hätte ich sicher zehn Sekunden Vorsprung gehabt. Mein Team weiss es und ich weiss es auch. Ich denke auch, dass Zuschauer, die das Rennen im Fernsehen verfolgt haben, sehen konnten, dass ich, obwohl ich eine Sekunde pro Runde verloren habe, es immer wieder geschafft habe die Beiden einzuholen. Es ist jetzt einfach zu sagen, aber ich denke an meine Zukunft und das ist wichtig, weil ich weiss wir haben bereits den Speed, sowohl mit dem Bike als auch meinerseits. Ich muss über die Renndistanz nur noch konstanter werden und ich denke, dass wir für die Zukunft gute Dinge erwarten können.”

Das nächste Rennen findet in Magny-Cour statt, wo Du das WSS-Rennen 2012 gewonnen hast. Wie denkst Du über Dein Heimspiel in etwas mehr als zwei Wochen?

“Ich bin ruhig. Mein Ziel ist es die Meisterschaft auf Rang zwei zu beenden. In Jerez war es nicht mehr Ziel Zweiter zu werden, sondern das Rennen zu gewinnen und darauf zu warten, dass van der Mark einen Fehler macht. Es hat nicht geklappt und daher müssen wir nun den Plan ändern. Jetzt müssen wir Zweiter werden. Ich werde mein Bestes geben, um zu gewinnen. Ich werde versuchen, mich wohl zu fühlen und wenn mir das gelingt, dann werden wir hoffentlich in den letzten zwei Rennen um den Sieg kämpfen.”

Im Kampf um den Vize-Titel musst Du Dich gegen Deinen Landsmann Florian Marino beweisen. Wird dabei noch etwas anderes auf dem Spiel stehen, wenn ihr beide in Magny-Cour vor den französischen Fans das Rennen bestreitet?

“Vielleicht für Marino. Er ist jünger. Für mich sicher nicht. Ich gebe in jedem Rennen alles. Ich werde nicht mehr geben, nur weil wir in Magny-Cours fahren. Wenn man das macht, dann häufen sich die Risiken Fehler zu machen. Ich werde abwarten wie das Wochenende verläuft und versuchen konzentriert zu bleiben. Ich möchte locker bleiben und ich hoffe diesen zweiten Rang nach Hause zu bringen.”

Nach der Runde in Frankreich geht es zum Finale nach Katar. Du hast bestimmt gute Erinnerungen an die Strecke dort, wo Du 2009 Dein erstes Grand-Prix-Podium gefeiert hast, plus einem weiteren 2010. Wird es eine besondere Angelegenheit für Dich sein nach Losail zurückzukehren?
“Ja. Ich bin sehr glücklich, dass wir diese Runde in Katar im Kalender haben, denn mir gefällt es dort sehr. Natürlich habe ich auch tolle Erinnerungen an den Circuit dort. Es ist eine schöne Strecke, schnell und sehr breit, eine richtige Grand-Prix-Piste eben. Die Veranstaltung im Generellen wird sehr speziell, denn wir fahren am Abend. Es ändert zwar nichts an der Tatsache was unser Job ist, aber es ist eben anders, die Landschaft, die Beleuchtung, die Ankunft im Fahrerlager am Ende des Tages… Ich mag es und ich freue mich, dass wir dorthin gehen. Außerdem ist es auch das Finale. Ich denke unser Bike wird konkurrenzfähig sein und ich freue mich schon darauf.”

Du bist bereits sechs Mal dort in einem Grand Prix gefahren. Denkst Du es wird ein Vorteil für Dich gegenüber Deinen Gegnern sein?

“Es ist möglich, ja. Ich denke es schadet auf keinen Fall vor nicht allzu langer Zeit dort gefahren zu sein. Aber ich bin auch der Meinung, dass meine Konkurrenten Fahrer sind, die sich sehr schnell auf eine neue Situation einstellen können und Losail ist auch keine schwierige Strecke, was das Erlernen betrifft. Ich erwarte nicht dort eine einfache Zeit zu erleben.”

Kommen wir auf diese Saison zu sprechen. Wie würdest Du Deine Arbeit mit MV Agusta abwägen und inwieweit bist Du mit Deiner Hilfe die F3 weiterzuentwickeln zufrieden?

“Ich bin insgesamt sehr zufrieden. Ich hätte gerne bis zum Ende um den Titel gekämpft. Es war eben dieses Jahr nicht möglich, daher hoffe ich, wir können dies nächstes Jahr gewinnen. Wir sind in Gesprächen, um einen Entwicklungsplan zu definieren, der uns helfen würde unser gemeinsames Ziel zu erreichen, das lautet, Weltmeister 2015 zu sein. Aber ich bin soweit glücklich, wir haben begonnen eine wunderbare Beziehung zu MV aufzubauen und ich bin froh, Teil dieser Familie zu sein. Ich bin mit unserer Beziehung sehr zufrieden. Das Bike ist großartig, es ist ein richtiges Race-Bike. Es hat ein paar Schwierigkeiten gegeben, aber ich habe entschlossen mit ihnen weiterzumachen, denn es ist riesiges Potenzial vorhanden. Ich fühle, dass wir dieses Jahr nicht alles zeigen konnten, war wir eigentlich drauf haben.”

Du willst damit sagen, dass Du nächstes Jahr wieder mit MV Agusta fahren wirst?

“Das ist es, was wir planen. Ich weiss zwar noch nicht in welcher Klasse ich antreten werde, abhängig der technischen Gespräche, die wir jetzt führen, aber mein Herz sagt mir in der Supersport zu bleiben.”

Gibt es die Möglichkeit für Dich, mit MV in die WSBK zu wechseln?

“Ja. Es ist eine Entscheidung, die ich noch treffen kann. Aber wie gesagt, würde ich es vorziehen in der Supersport zu bleiben.”

In jeden Fall wirst Du nächstes Jahr mit MV weitermachen, oder?

“Ja, ich bleibe für 2015 bei MV Agusta.”